Abenteuer Wakenitz oder die Durchquerung des Amazonas des Nordens!

Wie alles begann…
Es waren einmal fünf mutige Schwimmer, die ein gemeinsames Abenteuer erleben wollten.

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Im Winter beschlossen wir als 4er Staffel die Wakenitz zu durchschwimmen. Larissa, Nicole, Linda und unser erfahrener Team-Captain Rainer. Frank wollte als Einzelkämpfer die 14 km bestreiten. Der Plan war fertig, nur bei der Durchführung kam es zu den ersten Problemen. Die Anmeldung, im Januar, startete um Mitternacht. Unser Captain kannte die Anmeldeprozedur, war pünktlich online und konnte unsere Staffel, die H2O-Junkies anmelden.
Um 0:16 Uhr waren alle Plätze vergeben und Frank saß traurig vor seinem Handy, dass dem Abenteuer schon 
in der ersten Phase nichtgewachsen war: Kein Startplatz für ihn. Da waren es nur noch vier Abenteurer. Aber diese Geschichte hat ein Happy End und Frank erhielt zwei Wochen vor dem Wettkampf glücklichwerweise eine Zusage für den Startplatz #44. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen, denn die #44  war auch seine Startnummer von dem Wakenitz 2013, den er erfolgreich beendet hatte. Und Wettkampfvorbereitung für 14 km Schwimmen wird mal wieder überbewertet…
Langsam rückte der 27. Juli näher und die Aufregung wuchs. Für ein erfolgreiches Abenteuer brauchten wir aber noch mehr als einen Startplatz, nämlich zwei furchtlose und treue Weggefährten, die sich der Wakenitz in einem kleinen Kanu stellen wollten. Unsere beiden Paddler: Axel und Dennis. Sie sollten unsere 4er Staffel auf den 14 km begleiten.

 

Dann war der große Tag endlich da. Abfahrt in Hamburg um 5:15 Uhr nach Rothenhusen. Pünktliche Ankunft, Parkplätze noch ausreichend vorhanden. SGS-Team komplett. Wettkampfbesprechung um 7:00 Uhr. Das alles war von unserem Team Captain durchgeplant und durchdacht. Vorbereitung auf den Start um 8:00 Uhr. Aber dann durchkreuzte ein Unwetter unsere Pläne. Mit heftigen Regen und Gewitter zog es über uns hinweg. Plötzlich war jedoch alles vorbei und über dem Ratzeburger See schien bereits wieder die Sonne. Die Kanus wurden leer geschöpft und die Schwimmer stiegen furchtlos ins Wasser und warteten auf das Startsignal. Phantomschmerzen in Knien und Schultern waren genauso plötzlich verschwunden, wie sie gekommen waren und das Gefühl nicht länger als 10 min schwimmen zu können wurde nun erfolgreich aus unseren Köpfen verdrängt. 8:45 Uhr war es endlich so weit: 47 Einzelstarter, 24 2er Staffeln und 20 4er Staffeln. Abwechlungsreiche 14 km Wakenitz bis nach Lübeck lag vor allen.

Larissa war unsere Startschwimmerin und kämpfte sich ins vordere Feld und absolvierte ihre Strecke problemlos. Beim 1. Wechsel nach 2,6 km unter einer Autobahnbrücke gab es erste Verluste. Flipflops, die im Schlamm stecken blieben. Trotz der schwierigen Bedingungen stieg Nicole mutig ins Wasser und die Badekappe, die als Staffelstab diente wechselte schnell ihren Besitzer. Nicole legte los. Unsere beiden Kanuten lenkten sie nach einem anfänglichen Zickzack-Kurs wieder auf die Ideallinie. Und sie schwamm und schwamm und schwamm. Nach 2,8 km erfolgte der 2. Wechsel zu Linda, diesmal mit einem luxeriösem Einstieg von einem Fähranleger. Weiter ging es. Das Wasser der Wakenitz war so klar dass man den Grund sehen konnte. Was es dort genau zu sehen gab, weiss Frank am Besten der bei seiner Strecke genug Zeit hatte, um Studien über das Unterwasserleben schreiben zu können. Linda musste auf ihrem Teilstück auf die erste Ausflugsbarkasse aufpassen, die ihren Fahrplan einhalten musste. Also Ruhe bewahren und rechts halten. Unsere Paddler hatten ganze Arbeit geleistet und sie an allen Seerosenfeldern vorbei gelotst.

Auf der gesamten Strecke waren Kanus und Schwimmer verteilt und es motivierte einen, den einen oder anderen Schwimmer zu überholen. Auch wenn es die ausdauernden Einzelschwimmer waren und man mit seinem Staffelabschnitt dagegen nur eine Sprintstrecke absolvierte. Ein kleine Schrecksekunde gab es dann doch noch. 2 Schwäne und ihre Kinder durchkreuzten die Wakenitz, aber sie zogen sehr friedlich an allen vorüber. Daher werden die Geschichten von angriffslustigen Schwänen im Bredenbeker Teich langsam unglaubwürdig... Endlich kam der 3. Wechsel nach weiteren 3,9 km. Hier gab es erneute Flipflop Verluste. Sie wurden Opfer einer Entführung. Nach langem hin und her hatte sich auch Rainer dazu entschlossen ohne Neoprenanzug zu schwimmen und startete auf die letzten 4,7 km.

Nach 3h33:26 kam unsere Staffel in dem Freibad Falkenwiese ins Ziel. Wir waren überglücklich es gemeinsam geschafft zu haben und sogar den 3. Platz belegt zu haben. Frank kam, natürlich auch ohne Neoprenanzug, nach 3h42:12 erschöpft aber zufrieden ins Ziel und belegte Platz 10. Herzlichen Glückwunsch!

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Ein gelungene Veranstaltung mit viel Sonne, neuen Erfahrungen, einer perfekten, stressfreien Organisation und einem tollen SGS-Team inklusive Paddler, machen diesen Tag unvergesslich. Zum Abschluss haben wir uns beim Italiener mit Pizza und viel Eis belohnt. 

Im Ziel konnten wir außerdem noch den "Neu-SGSler" Peter Schimming begrüßen, der unter seinem Piranha-Decknamen die 14km in beachtlichen 4h50:34 bezwingen konnte.

Neue Pläne für den nächsten Sommer gibt es bereits: Wakenitz 2015!

Linda Pump, 
Juli 2014

Ergebnisse Wakenitzman 2014
weitere Fotos auf der Veranstaltungsseite 

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